Auch wer nicht sprechen kann, hat etwas zu sagen

Mitreden danke Tablet

 

Round Table 129 fördert "Unterstützte Kommunikation"

Auch wer nicht sprechen kann, hat etwas zu sage - mitreden dank Tablet


Als wir das erste mal von dem Projekt erfahren treffen wir uns mit der Fördergruppe der Friedrich-Fröbel-Schule in Herrenberg. Mit dabei ist Katja, 10 Jahre alt, und Schülerin der Schule. Sie sitzt in ihrem Klassenzimmer und tippt schüchtern auf ihrem rosa Tablet. „Ich habe Hunde“ spricht das Gerät und Katja blickt gespannt und schüchtern zu Maximilian, einem Tabler von Round Table 129 Böblingen / Sindelfingen. Als dieser sein Telefon aus Tasche zieht und ihr Bilder von seinen drei Hunden zeigt, ist das Eis gebrochen und Katja tippt vergnügt weitere Fragen und Antworten, die das Gerät dann in Sprache umsetzt.

 

Katja kann nicht sprechen, obwohl sie gut hört. Sie hat gelernt, Gebärden als Form der körpereigenen Kommunikation zu gebrauchen. Das Tablet nutzt sie als technische Hilfe seit sie in der Schule ist. Katja teilt sich durch das Gerät mit, indem sie auf Bildsymbole tippt und damit Sprache auslöst – „Unterstützte Kommunikation“ nennt man das.

 

Obwohl Maximilian und auch Katja geübt im Umgang mit digitalen Geräten sind, braucht es kurze Zeit bis sie ohne Scheu miteinander kommunizieren. „Katja möchte das Tablet nicht herausholen, wenn sie die Einzige im Raum ist mit einem Gerät“ berichtet Nicole Walter, eine von drei Sonderschullehrerinnen der „Fördergruppe Unterstützte Kommunikation“ an der Friedrich-Fröbel-Schule. Diese Hemmschwellen möchte die Fördergruppe senken und alle Lehrer im Umgang mit elektronischen Kommunikationsgeräten schulen.

 

Dazu geben die Mitglieder der Fördergruppe Impulse auf Lehrerkonferenzen, schaffen Akzeptanz für das Thema bei den Krankenkassen, beraten im Klassenraum, helfen Eltern, Kollegen und Kindern beim Umgang mit dem Thema und das mir sehr sehr viel persönlichem Einsatz und Engagement.

 

Dank der Technik können auf diese Weise auch nicht- oder wenig-sprechende Schüler sich leichter aktiv am Unterricht beteiligen. Der individuelle Betreuungsaufwand für einzelne Kinder ist dabei sehr hoch, denn das Gerät muss auf den Wortschatz und auch die motorischen Fähigkeiten des jeweiligen Kindes eingestellt und sukzessive weiter angepasst werden. Das geht nicht ohne Anleitung und logopädisches Wissen.

 

Round Table 129 Böblingen / Sindelfingen spendet deshalb der Fördergruppe 3.400 Euro für zwei Jahre professionelle Betreuung durch die Logopädin Elke Schiller. Frau Schiller hat eine Spezialausbildung in der „Unterstützten Kommunikation“ und hilft den Lehrerinnen der Fördergruppe mit ihrem Fachwissen, die dann wiederum das Wissen an das gesamte Lehrerkollegium weitergeben.